Unter Palmen
Es liegt zwar schon einige Jahre zurück, aber ich erinnere mich, als wäre es erst gestern geschehen. Es sollte der schönste Urlaub meines Lebens werden, schließlich hatte ich ja auch lange dafür gespart. Im Sommer 2004 freute ich mich auf meinen Urlaub in der Karibik. Sommer, Sonne, blauer Himmel, Strand, Palmen, blaues Meer und zwei Wochen Entspannung pur.
Im Flugzeug gab es zur Begrüßung ein Gläschen Sekt zur Einstimmung, welches ich auch in vollen Zügen genoss. Dabei gab es den Film „Dirty Dancing“ aus dem Jahre 1987 zu sehen, welchen ich natürlich erst recht genoss. Nach einem Nickerchen wurde auch schon die Landung vorbereitet. Kurz danach stand ich auch schon am Kofferband und wartete auf mein Gepäck. Direkt neben mir stand er dann: Groß, dunkelhaarig, breite Schultern und ein Körperbau wie die großen, gut bezahlten Schauspieler aus Hollywood. Einfach nur ein Traummann. Ich war so fasziniert, dass ich sogar verpasste, meine Koffer vom Band zu nehmen.
Beim nächsten Kofferdurchlauf verpasste ich Gott sei Dank nicht meine Koffer. Als ich jedoch meinen ersten Koffer vom Band nehmen wollte, vergaß ich leider nur, wie schwer dieser war. Ich hob ihn an, durch sein Gewicht rutschte er mir allerdings sofort aus der Hand wieder zurück aufs Band. Dies bemerkte der gut aussehende Typ neben mir und griff sofort meinen Koffer und hob ihn vom Band. Er stellte ihn neben mich und fragte mit einer tiefen, männlichen Stimme: „Gehört dieser Koffer Ihnen?“ Ich stammelte ganz leise, dass dies richtig sei. Ich war so völlig von ihm überwältigt, dass ich gar nicht bemerkte, dass der hübsche Mann gar nicht mehr neben mir stand, sondern längst mit seinem Gepäck zum Ausgang gegangen war.
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Ich packte dann auch meine „sieben Sachen“ zusammen und suchte den Bus, der mich in mein Traumhotel bringen sollte. Als ich den entsprechenden Bus gefunden hatte, war dieser bereits voll besetzt. Der Busfahrer packte meine Koffer noch in den Gepäckraum des Busses und dann stiegen wir ein. Natürlich waren bereits alle Plätze im Bus belegt bis auf einen. Dort setzte ich mich dann ziemlich genervt auch hin.
Was ich dabei jedoch nicht bemerkt hatte, war das dieser Traumtyp vom Kofferband neben mir saß. Es vergingen einige Minuten und auf einmal wurde ich von ihm gefragt: „Na, alle Koffer eingesammelt?“. Ich wäre fast schreiend von meinem Sitzplatz aufgesprungen. Ich hatte natürlich sofort die Stimme erkannt und als ich den Kopf nach rechts drehte, strahlten mich auch sofort seine blauen Augen an. Wir kamen ins Gespräch und redeten die gesamte Fahrt über Gott und die Welt. Dabei erfuhr ich, dass er Marc hieß, 35 Jahre alt war und aus Berlin kam. Er war selbstständig und hatte seine eigene Firma in Berlin vor drei Jahren gegründet, die sich speziell mit Marketing beschäftigte.
Zum Hotel war es eigentlich eine Fahrt von 3 ½ Stunden Fahrtzeit, aber im Gespräch mit Marc verwickelt, war die gefühlte Fahrtzeit noch nicht einmal halb so lang. Wir kamen an einem Hotelkomplex an, in dem sich 5 Hotels befanden. Zu meinem Bedauern hatte Marc im ersten Hotel eingecheckt und ich im letzten. Naja, hätte ich das vorher gewusst, hätte ich wahrscheinlich das erste Hotel gebucht. Er verabschiedete sich ganz herzlich mit den Worten: „Vielleicht sieht man sich in den nächsten zwei Wochen noch einmal.“ Dabei dachte ich mir nur, sicherlich sieht man sich noch einmal im Laufe der nächsten zwei Wochen – dafür werde ich sorgen!!! Noch total von ihm verzaubert konnte ich mein Hotel gar nicht richtig wahrnehmen. Als ich auf meinem Hotelzimmer ankam, packte ich zuerst meine Koffer aus und setzte mich auf den Balkon.
Der Ausblick von meinem Hotelbalkon war der Hammer. Ich konnte bis aufs Meer gucken. Natürlich hatte ich auch für diesen Ausblick genügend Scheinchen auf den Tisch geblättert. Aber das war mir in diesem Moment völlig egal, weil mein Traumurlaub schon traumhaft begonnen hatte. An diesem Abend war dann auch nicht mehr viel passiert; ich war beim Abendessen (was auch sehr köstlich war) und dann mit einem schönen Glas Rotwein wieder auf mein Zimmer gegangen, um dort meinen ersten Sonnenuntergang von meinem Balkon aus zu genießen.
Am nächsten Morgen stand ich dann schon zeitig auf, um mich sofort nach dem Frühstück auf den Weg zum Strand zu bewegen. Gemacht, getan – nach dem Frühstück (was noch besser war als das Abendessen) packte ich meine Strandsachen, zog meine Badesachen an und machte mich auf den Weg zum Strand. Der Strand war nur ca. 500 m von meinem Hotel entfernt und der Weg zum Strand führt, und das war noch viel besser, an Marcs Hotel vorbei. Also konnte ich jetzt mindestens zweimal am Tag dran vorbeigehen und hoffen, dass er vielleicht gleichzeitig auch herauskam. Man, hatte ich mich verknallt, ich konnte es kaum fassen, aber Marc ging mir einfach nicht aus dem Kopf.
Und wie ich mir vorher noch in Gedanken vorgestellt hatte, dass Marc zur gleichen Zeit aus seinem Hotel kam, wenn ich daran vorbeigehe, passierte dies auch noch prompt, nur dass ich diesmal völlig in Gedanken versunken war und ihn nicht gesehen hätte, wenn ich nicht fast mit ihm zusammengestoßen wäre. Marc begrüßte mich wieder herzlich. Da er gerade auch auf dem Weg zum Strand war, fragte er, ob wir nicht zusammen gehen sollen. Natürlich hatte ich nichts dagegen. Somit gingen wir zusammen zum Strand und verbrachten den ganzen Tag miteinander. Wir lachten sehr viel, gingen schwimmen, tauchten im glasklaren Meer, etc. Auf jeden Fall verging der Tag viel zu schnell.
Am Abend auf dem Rückweg zum Hotel fragte Marc mich dann noch, ob ich wohl Lust hätte, mit ihm etwas trinken zu gehen und/oder tanzen. Natürlich hatte ich Lust – was war das für eine Frage. Wir verabredeten uns für später vor meinem Hotel. Als Marc in seinem Hotel verschwunden war, raste ich in mein Hotel und auf mein Zimmer. Ich musste doch duschen, Haare machen und mich schminken und das alles in kürzester Zeit. Das Allerschlimmste war ja noch, die Frage „Was ziehe ich an“. Das regelte sich nach einem Blick in meinen Koffer recht zügig. Auch das Duschen und Fertigmachen ging recht schnell. Als ich dann aus meinem Hotel kam, stand Marc auch schon davor und wartete auf mich.
Wir spazierten im Abendrot der Sonne in Richtung einer Bar, die auch direkt am Strand gelegen war. Dort bestellten wir uns jeder einen Cocktail und setzten uns etwas abseits gelegen an den Strand und genossen den Sonnenuntergang. Dabei legte Marc mir den Arm um die Schultern und nahm mich zärtlich in den Arm.
Ich genoss es einfach nur, in seinen starken Armen zu liegen und schaute der Sonne zu, wie sie am Horizont unter ging. Als unsere Cocktails alle waren, holte Marc uns zwei neue Cocktails und zwar „Sex on the beach“. War das vielleicht von ihm eine Anspielung? Auf jeden Fall ist an diesem Abend nicht viel weiter passiert, als eine Umarmung und ein, zwei flüchtige Küsse. Sonst haben wir den ganzen Abend nur geredet, geredet und geredet.
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Als es dann sehr spät geworden war, machten wir uns auf den Heimweg in unsere Hotels. Obwohl Marcs Hotel als erstes auf unserem gemeinsamen Weg lag, brachte er mich noch bis zu meinem. Vor dem Hotel bekam ich noch einen Abschieds- bzw. Gute-Nacht-Kuss, er wünschte mir noch süße Träume und sagte bis morgen, wir sehen uns bestimmt morgen wieder am Strand. Ich schwebte auf Wolke 7 in mein Hotelzimmer, legte mich auf mein Bett und ließ den gesamten Tag noch einmal Revue passieren. Irgendwann bin ich vor lauter Müdigkeit einfach eingeschlafen.
Am nächsten Morgen bin ich wieder mit super Laune aufgestanden. Mir ging es richtig gut. Beim Frühstücksbuffett habe ich so richtig zugeschlagen. Dann hatte ich mich so richtig auf das Wiedersehen mit Marc gefiebert. Wir hatten uns ja nicht verabredet, aber er hatte ja am Abend zuvor gesagt, wir sehen uns ja morgen bestimmt. Also machte ich mich wieder strandfertig und ging in Richtung Strand, wo ich ja auch an Marcs Hotel vorbeikam. Nur leider habe ich auf dem gesamten Weg zum Strand Marc nicht getroffen. Auch am Strand konnte ich Marc nicht finden. Ich ging auch zu dem Platz wo wir am Tag zuvor gelegen haben, auch da sah ich ihn nicht. Gefrustet und deprimiert legte ich mich auf eine Liege und sonnte mich zuerst einmal. Aber ich traf den gesamten Tag Marc nicht mehr.
Auch an den darauffolgenden Tagen traf ich Marc nicht mehr. Ich dachte schon, es wäre ihm irgendetwas passiert. Ich wollte mich ja auch nicht ihm aufdrängen und einfach vor seiner Zimmertür stehen. Naja jedenfalls machte ich mir jeden Tag mehr Gedanken, was wohl los sei mit ihm. Doch drei Tage vor Abflug, ich war gerade wieder auf dem Weg zum Strand, um meine Sommerbräune zu intensivieren (damit alle zu Hause auch richtig neidisch werden), als ich ihn kurz vor seinem Hotel sah.
Er kam gerade heraus, allerdings tat sich der Boden für mich auf in diesem Moment und ich wollte einfach nur im Erdboden versinken. Denn Marc kam nicht alleine aus dem Hotel. Er hatte noch eine weitere Person im Arm, die er auch noch vor meinen Augen abknutschte. Augenscheinlich wollten die zwei auch zum Strand. Ich hielt großen Abstand zu den beiden Personen und folgte. Am Strand angekommen legten die beiden sich auch noch sehr abseits von allen Badegästen in eine kleine Bucht. Wahrscheinlich damit sie alleine rumflirten konnten.
Ich versuchte mich in die Menschenmenge am Strand zulegen, so dass Marc mich zwar nicht sehen konnte, ich ihn aber beobachten konnte. Jedoch was ich in der gesamten Strandzeit sehen konnte, gefiel mir gar nicht. Die beiden turtelten rum, mit Cocktails in der Hand, lachten sehr viel zusammen und machten all das was, was ich mit Marc auch gemacht habe. In meinem Bauch entfachte eine große Wut, ich hätte toben können und am liebsten wäre ich zu Marc hingegangen, hätte ihm eine geknallt und der „Perle“ die Augen geöffnet.
Jedenfalls kann man sich vorstellen, dass die letzten Tage meines Urlaubes nicht mehr die schönsten waren und am liebsten wäre ich noch am gleichen Tag wieder nach Hause geflogen, so sehr machte mir der Liebeskummer zu schaffen.
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